Personalmangel in Kitas: 17 Zahlen bringen Licht ins Dunkle
Personalmangel in Kitas:
17 Zahlen, die zeigen, wie schlimm es wirklich ist – und 4 Ansätze zur Lösung des Problems
Personalmangel in Kitas:
Seit Jahren ein brennendes Problem.
Erst neulich wieder in den Nachrichten: In Rosenheim musste eine Kita wegen Personalmangels schließen. Innerhalb weniger Monate hatten 4 Mitarbeiterinnen gekündigt.
Kein Einzelfall.
Wie schlimm der Personalmangel in Kitas wirklich ist, zeigen ihnen die folgenden Zahlen, Daten und Fakten, die wir aus Studien und Umfragen zusammengestellt haben.
Einerseits möchten wir damit zeigen, wie viel Handlungsbedarf in deutschen Kitas besteht.
Allerdings wollen wir nicht nur schwarz malen, sondern im Anschluss auch Lösungsvorschläge aufzeigen.
Zahl 1: 9000 Kitas haben im Jahr 2021 unterbesetzt gearbeitet
"Schätzungsweise 9000 Kitas in Deutschland haben im Jahr 2021 in über der Hälfte der Zeit in aufsichtspflichtrelevanter Personalunterdeckung gearbeitet“, sagt Udo Beckmann, Bundesvorsitzender des Verbands Bildung und Erziehung. Das seien mehr als doppelt so viele Kitas wie ein Jahr zuvor.
Quelle: Tagesschau
Zahl 2: Anzahl der unter 3-Jährigen in Kindertagesbetreuung ist deutlich gestiegen
Anzahl der unter 3-Jährigen in Kindertagesbetreuung ist im Jahr 2021 auf 810.000 Kinder gestiegen.
Zum Vergleich: 2011 waren es lediglich 514.000 Kinder.
Quelle: Bildungsbericht (Seite 119)
Zahl 3: Immer mehr Kinder kommen in Kitas
2021 kamen gut 48.000 Mädchen und Jungen mehr in Kindergärten als im Vorjahr.
Quelle: Bundesfamilienministerium
Zahl 4: Es könnten bis zu 72.500 Fachkräfte fehlen
In der frühen Bildung könnten bis zu 72.500 Fachkräfte fehlen bis zum Jahr 2025, so die Prognose des Nationalen Bildungsberichts
Quelle: Bildungsbericht (Seite119)
Zahl 5: 20 Prozent aller Eltern wünschen sich erweiterte Betreuungszeiten
Erweiterte Betreuungszeiten sind vor 07:15 Uhr und nach 17:00 Uhr.
Vor allem Eltern, die früh zur Arbeit müssen, können mit einer Kita, die erst um 08:00 Uhr öffnet, nicht viel anfangen.
Erweiterte Betreuungszeiten am Morgen wurden damit häufiger gewünscht als Betreuung am späten Nachmittag.
20 Prozent der Eltern mit Kindern im Alter von drei bis fünf Jahren, die bereits Betreuungsangebote nutzen, hatten 2021 einen Bedarf an Betreuungszeiten außerhalb der Zeit von 7.15 bis 17.00 Uhr.
Besonders brisant: Die Eltern, die kein Betreuungsangebot nutzen, wurden in dieser Statistik nicht einmal berücksichtigt.
Das heißt: Der echte Bedarf liegt wahrscheinlich noch deutlich höher.
Quelle: BMFSFJ
Zahl 6: Vor allem Großstädte leiden unter zu wenig Betreuungsplätzen
80 % der Kita-Leitungen in Großstädten (ab 100.000 Einwohner) geben an, dass es zu wenig Plätze gibt.
Quelle: Kita-Bericht des Paritätischen Gesamtverbandes (Seite 19)
Zahl 7: Der Mangel an Betreuungsplätzen zeigt sich vor allem in den westlichen Bundesländern (und Berlin)
Ganz hart trifft es Berlin: Rund 92 % der Kita-Leitungen geben in einer Umfrage an, dass es zu wenig Betreuungsplätze gibt.
In Nordrhein-Westfalen sind es rund 80 Prozent. In Baden-Württemberg sind rund 83% der Kita-Leitungen dieser Ansicht.
Quelle: Kita-Bericht des Paritätischen Gesamtverbandes (Seite 20)
Zahl 8: 91 % aller Kitas haben eine Warteliste
Wie verzweifelt Eltern nach einem Kita-Platz suchen, zeigt sich an den Wartelisten. 91 % aller Kitas haben eine Warteliste.
Nur 3,6 % der befragten Kita-Leitungen gaben an, noch freie Plätze zu haben.
Plus: Diese Wartelisten sind nicht klein. 28 Prozent der Kitas haben Wartelisten, die aus mehr als 40 Kindern bestehen.
Quelle: Kita-Bericht des Paritätischen Gesamtverbandes (Seite 21)
Zahl 9: Fachkräfte sind in 50% der Fälle der Engpass
Vielerorts fehlt es an Räumlichkeiten. Doch der häufigste Engpass sind die fehlenden Fachkräfte.
Denn selbst, wenn die Räumlichkeiten geben sind, so geben 50 % der Kitaleitungen an, dass sie ihre Kapazitäten nicht nutzen können, weil ihnen die Fachkräfte fehlen.
Quelle: Kita-Bericht des Paritätischen Gesamtverbandes (Seite 23)
Zahl 10: Nur 10 % der Kitas sind mit den Personalschlüsseln völlig zufrieden
Rund 60 % der Kitaleitungen sehen die in ihren Einrichtungen geltenden Personalschlüssel als unzureichend an.
Und nur 10 % halten die Personalschlüsseln als völlig ausreichend.
Quelle: Kita-Bericht des Paritätischen Gesamtverbandes (Seite 24)
Zahl 11: Es fehlt an Personal, um Azubis zu betreuen
Bundesweit mangelt es an Personal in Kitas , um Azubis ausreichend zu betreuen. 50 bis 80 % der Kitaleitungen geben hier einen Mangel an.
Ein Teufelskreis: Denn schlechte Ausbildungsbetreuung sorgt dafür, dass weniger Menschen die Ausbildung abschließen, was wiederum den Fachkräftemangel verstärkt.
Beispielhaft ist Niedersachsen, wo nur 20% der Kitaleitungen angeben, genug Personal für die Betreuung von Auszubildenden zu besitzen.
Quelle: Kita-Bericht des Paritätischen Gesamtverbandes (Seite 27)
Zahl 12: 90% der Kitas schieben Überstunden
Die Mehrheit der pädagogischen Fachkräfte in Kitas leistet Überstunden, um eine angemessene Betreuung der Kinder sicherzustellen.
In Baden-Würrtemberg sind es rund 50 Prozent der Kitas, in denen regelmäßig Überstunden geschoben werden.
Nur 10 % der Kitaleitungen verneinten die Frage nach Überstunden völlig.
Quelle: Kita-Bericht des Paritätischen Gesamtverbandes (Seite 28)
Zahl 13: In bis zu 85% der Kitas sorgen Ausfälle für extreme Engpässe
Besonders deutlich wird der Personalmangel in Kitas, wenn Fachkräfte ausfallen.
So geben in Baden-Würrtemberg mehr als 60 % der Kitaleitungen an, dass die Personalschlüssel Ausfallzeiten nicht ausreichend berücksichtigen würden.
In Sachsen-Anhalt sagten dies 85 % der Kitaverantwortlichen.
Personalausfälle in der Kita kann man am besten mit den Worten des Fußballers Jürgen Wegmann beschreiben: “Zuerst hatten wir kein Glück. Dann kam noch Pech dazu.”
Quelle: Kita-Bericht des Paritätischen Gesamtverbandes (Seite 32)
Zahl 14: 30 % bekommen nur eine oder gar keine Bewerbung pro Jahr
Die Zahl der geeigneten Bewerbungen im Kita-Sektor ist sehr gering. So bekommen 30 Prozent der Kitas gerade mal 0-1 geeignete Bewerbungen pro Jahr.
Nur 22 % der Kitas erhalten 4 oder mehr qualifizierte Bewerbungen.
Quelle: Kita-Bericht des Paritätischen Gesamtverbandes (Seite 36)
Zahl 15: Deutlich weniger Erzieher und Erzieherinnen auf dem Arbeitsmarkt als 2010
Auf 100 offene Stelle im Kita-Sektor entfielen im Jahr 2010 noch 153 Erzieher*innnen, die nach Arbeit suchten.
Es existierten also weniger Stellen als Fachkräfte.
Mittlerweile hat sich dies umgekehrt.
Auf 100 offene Stellen im Kitabereich entfielen im Jahr 20121 gerade mal 79 arbeitssuchende Erzieher und Erzieherinnen.
Heißt:
Selbst wenn die Kitas alle Erzieher einstellen könnten, die auf dem Arbeitsmarkt verfügbar sind, wäre der Personalmangel nicht gedeckt.
Das zeigt auch, wie unbeliebt der Beruf des Erziehers mittlerweile geworden ist und wie viel Nachholbedarf hier herrscht.
Quelle: Kita-Bericht des Paritätischen Gesamtverbandes (Seite 36)
#Lesetipp: Ist der Beruf als Erzieher wirklich so schlimm, wie in den Medien gezeigt wird? - 7 Gründe, warum der Erzieherberuf gerade HEUTE so attraktiv ist
Zahl 16: Für 90% der Kitas ist Personalgewinnung ein hoher Aufwand
Als ob Kitas nicht schon genug Arbeit hätten, müssen sie sich noch ständig um neue Mitarbeiter bemühen.
90 % der Kitaleitungen gaben an, dass die Gewinnung von Personal einen hohen zeitlichen Aufwand bedeutet.
Das paradoxe an der Sache: Über 50% der Kitas können aufgrund schlechter Finanzierungen nur befristete Verträge anbieten, was zu hoher Fluktuation führt und wiederum mehr Aufwand für die Personalsuche bedeutet.
Quelle: Kita-Bericht des Paritätischen Gesamtverbandes (Seite 37)
Zahl 17: 75 % der Kitaleitungen haben keine Zeit für Leitungsaufgaben
Die landesrechtlichen Vorgaben für die Zeitkontingente von Kita-Leitungen reichen vorne und hinten nicht.
75 % der Kitaleitungen gaben an, dass ihnen die Zeit nicht ausreiche.
93 % der Befragten betonten zu dem, dass der wöchentliche, zeitliche Aufwand für Leitungsaufgaben sehr hoch sei.
Quelle: Kita-Bericht des Paritätischen Gesamtverbandes (Seite 42)
Lösungsansätze: 4 Wege, um den Personalmangel in Kitas zu besiegen
Wie bereits versprochen möchten wir nicht nur aufzeigen, wie dramatisch der Personalmangel in Kitas ist, sondern auch, wie man dieses Problem lösen kann.
Lösung #1: Fachkräfte und Erzieher aus Spanien in deutsche Kitas vermitteln
Der wichtigste und erfolgreichste Lösungsschritt: Ausländische Erzieher und Erzieherinnen ausbilden, vorbereiten und an deutsche Träger vermitteln.
Die Helmeca GmbH hat bereits mehr als 770 spanische Erzieherinnen und Erzieher an deutsche Träger erfolgreich vermittelt und arbeitet weiter daran, den Personalengpass zu lösen.
Lösung #2: Strukturiertes Onboarding
Die hohe Fluktuation, der Mangel an Fachkräften und die niedrige "Azubi-Quote" führen in der Regel auf ein schlechtes Onboarding-Programm zurück.
Deshalb sollte man diese Probleme direkt an der Wurzel anpacken und ein systematisches Onboarding-Programm etablieren.
Dieses umfasst vor allem die Integration der neuen Mitarbeiter auf drei Ebenen:
Soziale Integration - Die neuen Mitarbeiter muss das Gefühl haben, ein Teil des Teams zu sein und sich in der Kita wie zu Hause fühlen
Kulturelle Integration - Die neuen Mitarbeiter sollte sich mit den Werten der Kita identifizieren können und dasselbe Ziel “ansteuern”
Fachliche Integration - Die neuen Mitarbeiter sollte die Möglichkeit haben, sein volles Potenzial zu entfalten
Das Unternehmen ViewPoint Consulting hat sich auf entsprechende Fortbildungen für Kitaleitungen spezialisiert.
Lösung #3: Digitale Eigenvermarktung von Kitas
Ein weiterer Baustein ist die mangelhafte Präsenz im digitalen Umfeld der Kitas:
Die Kitas präsentieren sich - sofern eine digitale Präsenz überhaupt vorhanden ist - schlichtweg als ein unattraktiver Arbeitgeber.
Helmeca hat ein Konzept zur digitalen Eigenvermarktung entwickelt und hilft Kitas:
Die eigene Reichweite und Sichtbarkeit in den Sozialen Medien zu vergrößern
Passende Bewerber zu finden und die richtigen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu gewinnen
Interessenten anzusprechen und die eigene Kita für Eltern und Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen attraktiver zu machen
Lösung #4: Werteorientierte Führung
Eine zentrale Aufgabe der Kitaleitung ist es, Menschen zu führen - doch zahlreiche Studien des WiFF zeigen, dass es den Kitaleitungen oft an Handlungsorientierungen fehlt.
Deshalb begleitet Helmeca die Kitaleitungen als Mentor und hilft ihnen dabei, eine werteorientierte Führung mit klaren Zielen und ein vertrauensvolles Arbeitsumfeld zu etablieren.
Dazu gehört der sensible und feinfühlige Umgang mit Fehlern, eine kontinuierliche Selbstreflexion und die Vorbildfunktion der Kitaleitung sowie eine konstante Mitarbeiterbindung und Pflege der persönlichen Beziehungen.
Wer ist HELMECA?
2011 haben Raúl und Virginia Krämer mit deutsch-spanischen Wurzeln HELMECA Personal GmbH gegründet.
Seitdem ist HELMECA zum Spezialisten und Marktführer für die Gewinnung und Integration von qualifizierten ErzieherInnen aus Spanien aufgestiegen.
Aktuell besetzt HELMECA pro Jahr rund 120 Kita-Stellen in deutschen Städten und Gemeinden durch Fachkräfte aus Spanien.
Dabei setzt HELMECA auf ein ganzheitliches Konzept vom ersten Bewerbungsgespräch, über die Anerkennung der ausl. Abschlüsse, bis hin zur Festanstellung bei Ihnen als Träger.
Seit der Gründung wurden über 770 spanische Erzieher erfolgreich integriert.