Erzieherberuf: Top oder Flop?
Erzieherberuf:
7 Gründe, warum der Erzieherberuf gerade heute
so attraktiv ist [+ 5 Vorurteile]
Warum solltest du Erzieher werden?
Für viele Menschen ist es der Traumberuf - für andere dagegen ist der Erzieherberuf jedoch so abschreckend wie nie zuvor.
Woran liegt es?
Das Klischee “den ganzen Tag nur mit den Kindern zu spielen, zu singen und zu basteln” oder “nur Frauen werden Erzieher” ist so weit von der Realität entfernt wie der Jupiter von der Erde.
Dennoch halten viele Menschen aus der Gesellschaft an den Klischees fest und reden den Beruf schlecht - oder nicht?
Kann es sein, dass wir diese “Tatsache” nur noch in den Medien lesen?
Genauso die folgenden Themen:
Personalmangel in Kitas: “Die gesellschaftliche Anerkennung fehlt komplett”
Kitas in der Krise - Erzieher sind am Limit
“Die Kinder beißen uns” - ein Erzieher fühlt sich alleingelassen und packt aus
Das sind alles echte Schlagzeilen aus den Medien.
Deshalb fragen wir dich erneut:
Warum solltest du Erzieher werden?
Lohnt es sich überhaupt noch?
Das Problem ist:
Medien von allen Seiten berichten oft negative Aspekte und stellen den Erzieherberuf in einem besonders schaurigen Licht dar.
Das ist aber nur die halbe Wahrheit.
Deshalb zeigen wir dir in diesem Artikel:
5 Vorurteile, die die Medien befeuern, um den Beruf des Erziehers schlecht zu reden
7 Gründe, warum der Erzieherberuf gerade heute so attraktiv ist - und wieso du auch du Erzieher werden solltest
Legen wir los:
5 Vorurteile, die Medien befeuern, um deine Meinung über den Erzieherberuf ins negative zu lenken
1) Geringes Gehalt
In den Medien wird das Gehalt von Erziehern oft in ein schummriges Licht gerückt und nur mäßig ausgeleuchtet.
Oft lesen wir, dass Erzieher ihr Gehalt als “unangemessen” empfinden,wie zum Beispiel in dieser Studie der DIW aus dem Jahr 2021:
“81% der Erzieherinnen sind unzufrieden mit ihrem Gehalt.”
Doch wie sieht das Gesamtbild aus?
Eine Studie der WIFF zeigt, dass 2020 bundesweit 60% der Erzieher in Teilzeit beschäftigt waren - zwischen 26 und 31 Stunden pro Woche.
Mit anderen Worten:
Das “geringe” Gehalt führt auf die geringen Arbeitszeiten zurück.
Aber erfolgt daraus ein finanzieller Nachteil für den Erzieherberuf? Denn Fakt ist:
Die meisten Erzieher arbeiten freiwillig in Teilzeit.
Auf das Gehalt des Erzieherberuf gehen wir weiter genauer ein - bleib also dran.
2) Erzieher sind unzufrieden in ihrem Beruf
Unregelmäßige Arbeitszeiten.
Fehlende Aufstiegschancen.
Unzufriedene Erzieher.
Medien berichten häufig von überlasteten Erziehern, die unzufrieden in ihrem Beruf sind und regelrecht die Flucht ergreifen.
Schau dir mal die folgenden Schlagzeilen an:
“Gekommen, um nicht zu bleiben”
Kitakräften reicht es endgültig: “Wir können und wollen so nicht mehr arbeiten”
5 Kündigungen seit Juni 2021: Größter Kita laufen die Erzieherinnen davon
Aber ist das wirklich die Realität?
Oder berichten die Medien nur einseitig und lenken den Fokus auf wenige “Brennpunkte”, ohne die andere Seite der Medaille zu zeigen?
Ein Beispiel sind die “unregelmäßigen” Arbeitszeiten:
Den meisten Erziehern - besonders den Alleinerziehenden oder Singles - kommen die flexiblen Arbeitszeiten sogar entgegen, sodass sie freiwillig in Teilzeit gehen.
Eine Studie der Kita-Jobs aus dem Jahr 2018/19 zeigt:
61% der Erzieher sind zufrieden mit ihrem Träger und 89% der Erzieher verstehen sich gut mit ihren Team-Kollegen.
3) Lange Arbeitszeiten und Knochenjob
Die “Horrormeldungen” in den Medien nehmen Fahrt auf:
Erzieherinnen sind so belastet wie keine andere Berufsgruppe
“Selbstaufopferung”: Wie der Kita-Job die Erzieher in den Burnout treibt
Stress, stressiger, Erzieher
Auch bei diesen Meldungen sehen wir, dass es sich dabei um Ausnahmen handelt.
Die Studie der Kita-Jobs zeigt:
77% der Erzieher sind zufrieden mit ihren Arbeitszeiten.
Eine weitere Studie aus dem Jahr 2018 des Deutschen Jugendinstituts zeigt:
93% der pädagogischen Fachkräfte “alles in allem zufrieden sind mit ihrer Arbeit”.
Wie kommt es zu diesen weitläufigen Gegensätzen?
Lies weiter, wenn du die Antwort wissen willst.
4) Fehlende gesellschaftliche Anerkennung
Konflikte mit Eltern.
Schwieriges Verhalten von Kindern.
Belastende Anforderungen an die Erzieher.
Solche “Schreckensszenarien” führen zum Erziehermangel.
Medien suggerieren:
Erziehermangel beruht auf hohem Schulgeld und zu wenig gesellschaftlicher Anerkennung
Erzieherin im Interview: ”Mehr Anerkennung, bitte!”
Erzieherinnen streiken für Geld und Anerkennung
Diese negative Seite der Erzieherberufs ist nicht die Regel - im Gegenteil:
Gerade durch die hohe Anerkennung der Eltern und Kinder fühlen sich Erzieher in ihrer Arbeit bestätigt und geschätzt.
Das Institut für Demoskopie in Allensbach zeigt:
97% der Befragten in Deutschland erachten die Bedeutung des Erzieherberufs für die Zukunft von Deutschland als “wichtig” bis “sehr wichtig”.
93% der Befragten sind überzeugt, dass die Erzieher etwas “Nützliches für die Gesellschaft” tun.
5) Allgemein negative Berichterstattung
Die Medien berichten überwiegend negativ über den Beruf des Erziehers.
Schlechte Bezahlung - doch es wird nicht erwähnt, dass über die Hälfte der Erzieher in Teilzeit beschäftigt ist.
Konflikte mit Eltern - dabei handelt es sich nur um Einzelfälle.
Mangelnde Aufstiegschancen - obwohl 67% der Erzieher überzeugt sind, dass sie Karriere machen können (Institut für Demoskopie).
Durch diese negative Berichterstattung hat sich in der Gesellschaft ein negatives, beinahe stereotypisches Bild über den Erzieherberuf etabliert:
Nur Frauen arbeiten als Erzieherinnen
Belastendes Arbeitsumfeld
Eklatanter Fachkräftemangel
Doch das größte “Problem” am Erzieherberuf ist die fehlende Sichtbarkeit der positiven Aspekte, darunter:
die Freude an der Arbeit mit Kindern und der wichtige Beitrag zur Gesellschaft
die Entwicklung und Förderung der Kinder in der frühkindlichen Bildung
die Vielfältigen Möglichkeiten zur persönlichen Weiterbildung
Deshalb möchten wir den Erzieherberuf neu ausleuchten und ihm die Aufmerksamkeit geben, die er verdient.
#Lesetipp: Personalmangel in Kitas - 17 Zahlen zeigen, wie schlimm es wirklich ist - und 5 Ansätze zur Lösung des Problems
Hier sind 7 Gründe, warum der Beruf als Erzieher gerade heute so attraktiv ist:
7 Gründe, warum der Erzieherberuf
gerade heute so attraktiv ist - und wieso auch du
Erzieher werden solltest
1) Beruf mit Zukunft
Der Beruf des Erziehers ist in Deutschland nicht mehr wegzudenken.
Das hat vor allem 2 Gründe:
Die Zahl der berufstätigen Eltern und Alleinerziehenden steigt immer weiter an.
Die Gesellschaft legt großen Wert auf frühkindliche Bildung.
Daraus ergibt sich ein großer und dringender Bedarf an qualifizierten Erziehern, die sich um die Betreuung und Bildung der Kinder kümmern.
Außerdem beschränkt sich der Erzieherberuf nicht nur auf die Kita.
im Gegenteil:
“Indeed” berichtet, dass pädagogische Fachkräfte zurzeit in allen Bereichen stark gesucht werden.
Dazu gehört:
KiTa, Kindergarten, Nachmittagsbetreuung in der Schule, Familienberatung, Suchtberatung oder Jugendwohnheim - nach der Ausbildung kannst du dir in der Regel aussuchen, wo du tätig sein möchtest.
2) Zahlreiche Weiterbildungs- und Karrieremöglichkeiten
Nach abgeschlossener Ausbildung gibt es für Erzieher viele Weiterbildungsmöglichkeiten.
Darunter:
Betriebswirt im Sozialwesen
Fachwirt im Erziehungswesen
Führung im Sozialwesen
Mit dieser wirtschaftlichen Weiterbildung verlagert sich der Schwerpunkt auf die Organisation und Leitung der Kita. Damit steigt auch die Qualifikation und Chance auf den beruflichen Aufstieg, zum Beispiel:
Ständige Kitaleitung
Kitaleitung
Teamleitung
Außerdem gibt es auch zahlreiche "interne" Weiterbildungen, wie die Spezialisierung auf:
Kreativitätsförderung
Theaterpädagogik
Gezielte Elterngespräche
3) Sehr große Abwechslung
Eine Erzieherin sagte einmal:
"Kein Tag gleicht dem Anderen".
Die Arbeit als Erzieher ist damit so vielfältig wie eine Apfelplantage - kein Baum ist wie der Andere und kein Apfel wächst zweimal an derselben Stelle. So ist auch jedes Kind einzigartig und schmückt den Arbeitstag immer wieder mit neuen Herausforderungen und "Überraschungen".
Es gibt durchaus sehr viele Berufe, die viel Abwechslung versprechen - doch der Erzieherberuf hält auch, was er verspricht.
Zwar gibt es tägliche Routinen oder Morgenrituale, wie zum Beispiel den Morgenkreis, ein gemeinsames Frühstück oder das gemeinsame Mittagessen, doch diese machen nur einen Bruchteil der Arbeit aus.
Und das Gefühl von Routine taucht praktisch nie auf - ähnlich wie der tanzende Kobold mit seinem Goldtopf am Ende eines Regenbogens.
4) Work-Life-Balance: "Next-Level"
Viele Erzieher - besonders Alleinerziehende - entscheiden sich für eine Teilzeitstelle, um ihren Alltag flexibel zu gestalten.
Die Arbeitszeit dabei liegt meistens zwischen 26 und 31 Stunden pro Woche.
Entsteht dadurch ein finanzieller Nachteil?
Oft wird das Gehalt entsprechend angepasst und mit verschiedenen Zulagen aufgestockt.
Dazu gehören zum Beispiel:
Familienzulagen: Einige Kommunen stellen Zulagen für Erzieher bereit, die selbst Kinder haben
Zulagen für Qualifikationen: Erzieher mit zusätzlichen Sprachkenntnissen oder weiteren Fortbildungen können für ihre "On Top" Qualifikationen auch Zulagen erhalten.
Funktionszulagen: Viele Kommunen bieten auch Zulagen für zusätzliche "Funktionen" der Erzieher, wenn ihr Aufgabenbereich über den pädagogischen Tellerrand hinausgeht.
Daneben gibt es noch weitere - auch staatliche - Zulagen für Erzieher. Oft ist es abhängig von der eigenen Kita und vom jeweiligen Bundesland.
Neben der freiwilligen Teilzeitbeschäftigung bieten Kitas auch von sich aus flexible Arbeitszeiten, um den Bedürfnissen der Eltern gerecht zu werden.
Dadurch bietet sich den Erziehern ein größeres Spektrum, um ihre Arbeitszeiten flexibel zu gestalten.
5) Große Vielfalt an Berufsmöglichkeiten
Die Arbeit als Erzieher ist nicht auf Vorschulkinder beschränkt.
Im Gegenteil:
Der Erzieherberuf ist so vielfältig wie kaum eine andere Beschäftigung. Neben der "gängigen" Kita erstreckt sich die Bereich auf verschiedene pädagogische Ebenen, darunter:
Schulen mit Kindern zwischen 6 und 17 Jahren
Wohngruppen mit Kindern zwischen 12 und 20 Jahren
Krippen mit Kleinkindern zwischen einem und drei Jahren
Dabei sind auch die Aufgaben Vielfältig und in jedem Bereich anders:
Hausaufgaben machen mit den Schulkindern
Ausflüge, Sport und Gesellschaftsspiele mit Kindern in Wohngruppen
Entwicklung von kognitiven, motorischen, sprachlichen und sozialen Fähigkeiten in der frühkindlichen Bildung
6) Lohn und Gehalt
In den Medien wird oft geklagt, dass Erzieher zu wenig verdienen.
Doch was sagen die echten Zahlen?
Von Bundesland zu Bundesland fällt das Gehalt unterschiedlich aus.
Das niedrigste Monatsbrutto liegt in Mecklenburg-Vorpommern mit circa 3.200€ - das höchste in Bayern mit knapp 4.000€ im Monat.
Außerdem hängt das Gehalt auch stark vom Träger ab.
Erzieher im öffentlichen Dienst werden nach Tarif entlohnt. Bei Erzieher, die bei privaten oder kirchlichen Trägern tätig sind, wird der Lohn an die Tarifverträge des öffentlichen Dienstes angepasst.
Kurz:
Das durchschnittliche Einstiegsgehalt liegt zwischen 33.000€ und 46.000 € im Jahr.
Interessierst du dich für eine Ausbildung zum Erzieher?
Dann willst du sicher wissen, wie hoch die Vergütung in der Ausbildung ist.
Hier sind die Zahlen:
Ausbildungsjahr: 1.140€ - 1.190€
Ausbildungsjahr: 1.202€ - 1.250€
Ausbildungsjahr: 1.303€ - 1.350€
7) Raum für persönliche Entfaltung und Kreativität
Erzieher leisten einen enormen Beitrag zur Entwicklung und Bildung von Kindern.
Dabei haben Erzieher die Möglichkeit, die Kinder individuell zu fördern, um ihre Stärken zu erkennen und zu fördern - dabei aber auch Schwächen auszugleichen.
Dies erfordert aber auch kreatives Denken und Handeln.
So bietet sich den Erziehern ein großer Raum für Kreativität, um den Kindern eine lebensnahe und vielfältige Bildung zu ermöglichen.
Wir wollen deine Meinung wissen
Wie stehst du zu diesem Thema:
Denkst du auch, dass der Erzieherberuf in den Medien zu Unrecht schlecht abschneidet?
Oder war es schon immer dein Traum, als Erzieher zu arbeiten?
Schreib es uns in die Kommentare.
Wer ist HELMECA?
2011 haben Raúl und Virginia Krämer mit deutsch-spanischen Wurzeln HELMECA Personal GmbH gegründet.
Seitdem ist HELMECA zum Spezialisten und Marktführer für die Gewinnung und Integration von qualifizierten ErzieherInnen aus Spanien aufgestiegen.
Aktuell besetzt HELMECA pro Jahr rund 120 Kita-Stellen in deutschen Städten und Gemeinden durch Fachkräfte aus Spanien.
Dabei setzt HELMECA auf ein ganzheitliches Konzept vom ersten Bewerbungsgespräch, über die Anerkennung der ausl. Abschlüsse, bis hin zur Festanstellung bei Ihnen als Träger.
Seit der Gründung wurden über 770 spanische Erzieher erfolgreich integriert.